Eigenleistung
Eigenleistung beim Hausbau: Chancen, Risiken & Finanzierung
Was bedeutet „Eigenleistung“?
Unter Eigenleistung versteht man die handwerklichen Arbeiten, die Bauherren beim Hausbau oder der Sanierung selbst übernehmen, um Kosten zu sparen. Umgangssprachlich wird auch von der „Muskelhypothek“ gesprochen.
Viele Banken erkennen Eigenleistung als Eigenkapitalersatz an – das kann die Finanzierung erleichtern und die Kreditkonditionen verbessern.
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Vorteile der Eigenleistung
✔️ Kostensenkung: Durch Eigenleistung lassen sich Handwerkerkosten deutlich reduzieren.
✔️ Eigenkapitalersatz: Banken rechnen anerkannte Eigenleistung oft als zusätzliches Eigenkapital.
✔️ Gestaltungsspielraum: Bauherren können individuelle Wünsche selbst umsetzen.
✔️ Wertsteigerung: Fachgerecht ausgeführte Eigenleistungen erhöhen den Wert der Immobilie.
Welche Arbeiten eignen sich für Eigenleistung?
Nicht jede Tätigkeit ist für Laien geeignet. Folgende Arbeiten können Bauherren oft selbst übernehmen:
- 🛠️ Maler- und Tapezierarbeiten
- 🪚 Bodenbeläge verlegen (Laminat, Parkett, Fliesen)
- 🚪 Innentüren einbauen
- 🌳 Außenanlagen gestalten (Garten, Terrasse, Zaun)
- 🧱 Trockenbauarbeiten (Rigipswände setzen, Decken abhängen)
⚠️ Arbeiten wie Elektroinstallationen, Gas- oder Sanitäranschlüsse sollten Profis überlassen werden, da hier gesetzliche Vorschriften gelten.
Eigenleistung als Eigenkapitalersatz bei der Bank
Banken erkennen Eigenleistung in der Regel bis zu 10–15 % der Bausumme an. Entscheidend ist, dass die geplanten Arbeiten realistisch sind und Bauherren die nötigen Kenntnisse besitzen.
📌 Beispiel:
Bei einer Baufinanzierung von 300.000 € können bis zu 30.000–45.000 € durch Eigenleistung berücksichtigt werden.
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Risiken und Grenzen
❌ Zeitaufwand: Eigenleistungen verlängern die Bauzeit erheblich.
❌ Qualität: Unsachgemäß ausgeführte Arbeiten können später teure Mängel verursachen.
❌ Überforderung: Zu viele Eigenleistungen führen schnell zu Stress und Überlastung.
❌ Bankenprüfung: Manche Banken verlangen Nachweise (z. B. Baupläne oder Handwerkskenntnisse).
Tipps zur erfolgreichen Eigenleistung
💡 Planen Sie die Eigenleistung realistisch ein – sowohl zeitlich als auch finanziell.
💡 Kalkulieren Sie Materialkosten mit ein.
💡 Klären Sie mit Ihrer Bank, welche Eigenleistungen anerkannt werden.
💡 Nutzen Sie Unterstützung von Familie und Freunden.
💡 Dokumentieren Sie die Eigenleistung (Fotos, Rechnungen, Materiallisten).
Eigenleistung und Fördermöglichkeiten
Auch Förderprogramme – wie die KfW-Darlehen – können mit Eigenleistung kombiniert werden. Wichtig: Fördermittel werden in der Regel auf die Gesamtkosten des Bauprojekts berechnet, unabhängig davon, wer die Arbeiten ausführt.
Fazit: Eigenleistung clever einsetzen
Eigenleistung ist eine attraktive Möglichkeit, die Baufinanzierung zu entlasten und Eigenkapital zu ersetzen. Wer handwerklich begabt ist und realistisch plant, kann viel Geld sparen. Dennoch sollten Bauherren ihre Grenzen kennen und sicherheitsrelevante Arbeiten Profis überlassen.
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