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Bereitstellungszinsen


Wer eine Immobilie finanzieren möchte, kommt in den meisten Fällen um einen Kredit nicht herum. Dabei stellt die Bank den gesamten Darlehensbetrag oft nicht sofort zur Verfügung, sondern zahlt ihn in mehreren Schritten – sogenannten Tranchen – aus. In der Zwischenzeit fallen sogenannte Bereitstellungszinsen an, die häufig unterschätzt werden, aber Ihre Finanzierung deutlich verteuern können.

Bereitstellungszinsen sind Gebühren, die Banken verlangen, weil sie das zugesagte Darlehen für Sie bereithalten, Sie es aber noch nicht oder nur teilweise abgerufen haben. Die Bank blockiert sozusagen Kapital für Sie – und lässt sich diesen Service bezahlen, selbst wenn Sie das Geld noch gar nicht nutzen.

In der Regel beginnt die Berechnung der Bereitstellungszinsen nach einer sogenannten bereitstellungszinsfreien Zeit. Diese kann – je nach Kreditinstitut und Vertragsgestaltung – zwischen 2 und 24 Monaten liegen. Innerhalb dieses Zeitraums entstehen noch keine zusätzlichen Kosten. Danach allerdings werden die Bereitstellungszinsen monatlich auf den noch nicht ausgezahlten Teil des Kredits erhoben.

Die Höhe der Bereitstellungszinsen variiert je nach Bank, liegt aber meist zwischen 0,20 % und 0,25 % pro Monat auf den noch offenen Kreditbetrag. Was auf den ersten Blick gering wirkt, kann sich bei großen Summen und längeren Bauphasen schnell summieren und die Gesamtkosten Ihrer Immobilienfinanzierung deutlich erhöhen. Denn: Die Bereitstellungszinsen kommen zusätzlich zu den normalen Zinsen und können Ihre monatliche Belastung erheblich steigern.

Sobald der vollständige Kreditbetrag ausgezahlt wurde, enden auch die Bereitstellungszinsen. Das bedeutet: Ab dem Moment, in dem Sie das gesamte Darlehen von der Bank erhalten und nutzen, zahlen Sie keine Bereitstellungszinsen mehr – nur noch die regulären Kreditkosten.

Deshalb ist es besonders wichtig, Ihren Kreditvertrag genau zu prüfen: Welche Dauer hat die bereitstellungszinsfreie Zeit? Wie hoch sind die vereinbarten Bereitstellungszinsen? Besteht die Möglichkeit, Sonderkonditionen auszuhandeln oder den Zinszeitraum zu verkürzen?

Praxis-Tipp: Wenn es Ihr Projekt erlaubt, kann es sich lohnen, den Kreditbetrag schneller abzurufen – auch wenn Sie ihn noch nicht direkt benötigen. Je zügiger Sie das Darlehen in Anspruch nehmen, desto weniger Zeit bleibt für die Anhäufung von Bereitstellungszinsen.


Fazit: Bereitstellungszinsen sind ein nicht zu unterschätzender Kostenpunkt bei Immobilienfinanzierungen. Wer sich frühzeitig informiert, Verträge genau prüft und die Auszahlung gut plant, kann diese Zusatzkosten minimieren – und langfristig bares Geld sparen.eller abrufen, auch wenn Sie ihn nicht sofort benötigen.